Adoption eines Hundes

Um unliebsame Überraschungen bei Einzug Ihres Hundes zu vermeiden, möchten wir Sie bitten, sich einige Minuten Zeit für die nachstehenden Zeilen zu nehmen und diese aufmerksam durchzulesen.

Wie kommt Ihr Wunschhund zu Ihnen?

DIREKTVERMITTLUNG:

Sie adoptieren einen Hund direkt aus Rumänien, der mit einem Tierschutz-Transport seine Reise zu Ihnen startet.
Wir unterscheiden hier zwischen dem Home-Delivery, welches Ihr Tier direkt zu Ihnen nach Hause bringt und  den  öffentlichen Treffpunkten, immer in der Nähe einer Autobahn und nach Möglichkeit in Nähe Ihres Wohnortes.
Wenn Ihr Wunschhund direkt aus Rumänien kommt, bedeutet dies, dass er
dort entweder in einer privaten Pflegestelle oder in dem unserer Partnerorganisation angehörigen Tierheim auf sein endgültiges Zuhause wartet.

Während der Fahrt werden die Hunde durch tierliebe Mitarbeiter der Transportunternehmen nach den gesetzlichen Vorgaben und darüber hinaus versorgt, gefüttert und getränkt. Die Fahrzeuge (Sprinter) sind klimatisiert, sodass die Tiere in angenehmer Temperatur reisen.
Nichtsdestotrotz ist ein mehrstündiger Transport  in fremder Umgebung, ohne die vertrauten Menschen für jedes Tier enormer Stress, und jedes Tier geht anders damit um. Eine Auflistung möglicher Verhaltenseigenschaften aufgrund des Transportes und darüber hinaus haben wir nachstehend für Sie zusammen getragen.

Ihr neuer Vierbeiner…

ist bei Ankunft verstört und vielleicht nicht bereit sein Seelenleben und sein
wirkliches Wesen so kurz nach der Ankunft preiszugeben, zieht sich zurück und weder flüssig noch fest verlässt seinen Körper.

hat Angst in seiner neuen und für ihn völlig fremden Umgebung allein zu
sein, kann daher nicht alleine bleiben und tut dies durch lautes Jaulen und Bellen kund.

kennt nicht den Unterschied zwischen Ihrem Parkett, Ihren Fliesen oder dem Teppich und einer Wiese und benutzt diese als Toillette

findet das Sicherheitsgeschirr und die Leine vollkommen überflüssig und unter seiner Würde.

kennt „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ oder auch „Nein“ wenn überhaupt nur aus Erzählungen.

kann nicht verstehen, dass Tischbeine nicht essbar sind.

findet den Inhalt des Mülleimers interessanter wie sein Hundefutter.

ist einfach vollkommen verunsichert und überfordert und bringt dies durch Knurren zum Ausdruck.

hat einen Heidenrespekt vor dem Hausherren und allen männlichen Bewohnern, und Besuchern.

das Auto ist ihm absolut nicht geheuer und er verträgt den Aufenthalt darin nur bedingt.

Treppen, spiegelnde Fliesen, automatische Türen, Spiegel, Staubsauger – Dinge aus einem anderen Universum, die gelernt sein wollen.

Aber vielleicht überrascht Sie Ihr Hund auch, indem er aufgeschlossen auf Sie zugeht, bereits stubenrein ist, vor Gesundheit strotzt und Ihre ganze Familie zwei- und vierbeiniger Art einfach nur Klasse findet 😊.

Alles ist möglich und wir möchten, dass Sie auf beide Varianten vorbereitet sind, denn die ersten Tage und Wochen sind oft enorm anstrengend und nichts ist, wie es mal war 😉

 

PFLEGEHUNDE IN DEUTSCHLAND:

Etwas leichter haben Sie es, wenn Ihr Hund aus einer Pflegefamilie in Deutschland kommt und diese Familie die erste Eingewöhnung und die Vorbereitung auf ein Leben in Deutschland für Sie übernommen hat.

Die Pflegehunde sind dann oft bereits stubenrein, kennen ein Geschirr und die Leine, und haben das Leben in deutschen Familien bereits schätzen und lieben gelernt. Und die Pflegefamilien können in aller Regel bereits einiges über das Wesen des jeweiligen  Hundes erzählen.

 

Impfungen, Bluttests und Co.

Sie erhalten Ihren Hund mit allen erforderlichen Impfungen, gechipt sowie entwurmt und entfloht.
Unsere Hunde werden vor Ausreise nochmals untersucht und bekommen anschliessend ein „Go“.
Trotz aller Vorsorge kann ein Tier aber auch erkranken, oder bereits eine Krankheit in sich tragen. Eine Gesundheitsgarantie können wir leider nicht geben und ein Restrisiko bleibt immer, wie bei jedem neu hinzukommenden Familienmitglied – egal, ob zwei- oder vierbeinig.

Auf Wunsch und gegen Gebühr können weitere Tests durchgeführt werden, z.B.
– Mittelmeerkrankheiten  (Ehrlichiose, Babesiose, Dirofilaria )
– Knott-Test
– Blutbild
– Giardien

Unabhängig  davon ist jedoch ein negatives Testergebnis keine Garantie dafür, dass Ihr Hund nicht infiziert ist/wurde. Der Test ist zum Zeitpunkt der Blutentnahme lediglich eine Momentaufnahme und wir empfehlen dringend, die Tests  nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, wiederholen zu lassen.

Darmparasiten und Co.

Das Leben unserer Tierschutzhunde war mitunter sehr dramatisch und einige von ihnen mussten sich ernsthafte Sorgen um ihr Leben machen.
Ausgesetzt, verjagt und hungrig landen die Tiere bei unseren Tierschützern vor Ort und werden von diesen grundversorgt und aufgepäppelt.
Wen wundert es da, dass nicht nur die Darmflora der Tiere oft in einem miserablen Zustand ist und die Darmparasiten sich gelegentlich nach erfolgreicher Behandlung trotzdem  gerne wieder breitmachen.
Eine Kotuntersuchung bei Ihrem Tierarzt bringt Gewissheit und die entsprechenden Medikamente können Abhilfe schaffen.

Trotz Flohbehandlung überlebt der eine oder andere Quälgeist gelegentlich  und könnte Ihnen und Ihrem Hund das Leben schwer machen.
Bitte untersuchen Sie Ihren Hund nach Ankunft mit einem Flohkamm und töten Sie noch lebende Flöhe ab.
Eine Nachbehandlung bitte nur in Absprache mit dem Tierarzt vornehmen. Anti-Flohmittel sind Nervengifte und können gesundheitschädlich sein!

Verpflegung und Verdauung

Unsere Tiere erhalten keine bestimmten Marken, sie bekommen das was gerade da ist. Wir empfehlen daher zur Eingewöhnung die ersten Tage eine leicht verdauliche Mahlzeit vorzubereiten und zwar:
Milchreis mit Wasser kochen, kleingeschnittene Möhren und Hühnchen dazugeben und weich kochen. Eine richtig leckere Mahlzeit 😊
Nach wenigen Tagen können Sie beginnen in kleinen Mengen das zukünftige Futter unter zu mischen.

Kastration

Voraussetzung hierfür ist, dass unsere Hunde in einem guten gesundheitlichen Zustand sind und ihr Verhalten eine Kastration rechtfertigen.
Die männlichen Hunden werden in Absprache mit unserem Tierarzt vor Ort i.d.R. ab dem 7. Monat und die weiblichen ab dem 8. Monat kastriert.

 

VORGESCHICHTE IHRES HUNDES

Shelterhelden e.V. versucht Tieren die in Not sind zu helfen. Diese kommen aus Aindling / Landshut und Umgebung, aus Rumänien / Timisoara und Constanta, sowie aus der Türkei / Gökova – türkische Ägäisküste.
Über viele unserer Hunde können wir nur sehr wenig erzählen, denn die meisten von ihnen finden wir auf Parkplätzen, an Autobahnen, im freien Feld, bei Supermärkten oder sie landen in einem Karton vor dem Tierheim.
Aber alle Informationen die wir haben geben wir gerne und selbstverständlich an Sie weiter.

BLIND DATE

Was ist, wenn Ihr Hund anders ist als beschrieben oder gedacht?
Bei einer Direktvermittlung müssen Sie sich immer bewusst sein, dass es sich um ein „Blind Date“ handelt. Wir teilen Ihnen nach bestem Wissen und Gewissen die Charaktereigenschaften Ihres Hundes, die er/sie auf der Pflegestelle oder im Tierheim zeigt, mit. Bitte bedenken Sie aber, dass sich beispielweise ein beobachtetes Verhalten im Tierheim / Pflegestelle nicht 1:1 auf ein Leben bei Ihnen zuhause übertragen lässt. Das Verhalten kann sich in einem geänderten Umfeld, andere Tiere oder keine Tiere, neue Menschen ganz anders entwickeln.
Sollten Sie also nach einem angemessenen Zeitraum wirklich nicht miteinander auskommen oder es mit den bereits vorhandenen Tieren unlösbare Schwierigkeiten geben, nehmen wir das Tier wenn die Vakanzen der Pflegestellen es erlauben  zurück bzw. kümmern uns um die Weitervermittlung.
Grundsätzlich empfehlen wir – auch hundeerfahrenen Adoptanten – den Besuch einer Hundeschule oder eines Hundetrainers, damit von Anfang an das Zusammenleben unter gewissen Regeln verläuft. Durch einen Profi können Sie wertvolle Tipps erhalten, die Ihnen und Ihrem Hund die Anfangszeit erleichtert.
Wenn Sie Tipps für gute Hundeschulen / Hundetrainer brauchen, sprechen Sie uns an.
Wir sind für Sie da, wenn es unvorhergesehene Probleme gibt und bemühen uns gemeinsam mit Ihnen um eine Lösung.


SCHUTZVERTRAG

Der Schutzvertrag regelt, wie alle Tierheimverträge auch, die wesentlichen Punkte zur artgerechten Tierhaltung.
Warum wird eine Schutzgebühr erhoben?
Mit dieser Gebühr wird seitens der Organisation sichergestellt, dass einerseits die finanziellen Voraussetzungen für die Tierhaltung gegeben sind und andererseits eine profitable Weitergabe des Tieres (z.B. an ein Versuchslabor) ausgeschlossen ist.
Mit der Schutzgebühr decken wir einen Teil der entstandenen Kosten für Futter, Unterbringung, allgemeine Tierarztkosten, Impfungen, Mikrochips, EU-Heimtierausweise, Kastrationen, Transporte etc.
Kosten die nicht mit der Schutzgebühr gedeckt werden können, finanzieren wir als gemeinnütziger Verein über Spenden und Patenschaften.

 

Vielen Dank, dass Sie uns zugehört haben und einen unserer Hunde adoptieren. Hiermit retten Sie
auch einem anderen Hund das Leben, der durch den frei werdenden Platz nun aufgenommen werden kann.
Und nun wünschen wir Ihnen ein wunderbares und langes Zusammenleben mit Ihrem neuen Mitbewohner!

Ihr Team der
SHELTERHELDEN e.V.
Holunderweg 5
86447 Aindling
www.shelterhelden.de
info@shelterhelden.de